Keukenhof: Der Guide zur Tulpensaison in Amsterdam

5/5 - (3 votes)

Bald ist es wieder soweit: Die Tulpensaison in Amsterdam wird eröffnet! Gute Dinge kommen bekanntermaßen oft in Paaren. So auch die Uhrumstellung (mehr Licht, yay!) und der Beginn des Tulpenfestes dieses Jahr. Ende März, genauer gesagt am 21. März, erblüht die Stadt wieder in der bunten Pracht der Tulpen. Ganz Amsterdam wird bepflanzt und ihr könnt die schönen Blumen überall im Zentrum und an den Grachten bestaunen. März ist zwar noch nicht Sommer, aber garantiert eine ideale Zeit für euren Trip in die niederländische Hauptstadt!

Wem die Tulpen in der Innenstadt noch nicht ausreichen, der sollte sich aufmachen zu den weitläufigen Tulpenfeldern vom berühmten Keukenhof. Nur etwa 40 km außerhalb Amsterdams erstrecken sich die Felder meilenweit über den Horizont und laden zu einem entspannten Tag zwischen den bunten Farbtupfern ein.

Erfahrt hier, wie der Tulpenwahnsinn überhaupt in die Niederlande kam, was die Bedeutung der Tulpenzwiebel ist und wie ihr euren Besuch beim Keukenhof am besten plant!

Wie kamen die Tulpen in die Niederlande?

Obwohl die Niederlande heute für die Tulpen bekannter ist als jedes andere Land, waren die bunten Blüten hier nicht immer heimisch. Genauso wie alle anderen Waren, die die Niederlande im Goldenen Zeitalter reich gemacht haben, kamen die Tulpen erst Ende des 16. Jahrhunderts aus dem damals Osmanischen Reich herüber nach Europa. Wer die genauere Geschichte dahinter erfahren möchte und wissen will, wie die Seefahrt Amsterdam einst zur reichsten Stadt der Welt machte, der sollte unbedingt mal auf eine kulturelle Innenstadttour oder eine Essenstour mitkommen!

Die Tulpen galten genauso wie beispielsweise Seide oder Porzellan als Luxusgut, das durch seine unbestrittene Schönheit überzeugt hat. Wenn die Niederlande im Goldenen Zeitalter eins hatte, war es Geld – und dies wurde gern in schöne Objekte investiert, so auch in die Tulpenzwiebeln. Vor allem reiche Kaufleute begeisterten sich schnell für die bunten Blüten, aber schnell kam weitere Konkurrenz hinzu…

Die Bedeutung der Tulpe für Amsterdam & der Tulpenwahnsinn

Anfang des 17. Jahrhunderts (um 1630) erreichte der Tulpenhandel ein ungesehenes Hoch: Der buchstäbliche Tulpenwahnsinn brach aus. Nicht mehr nur reiche Kaufleute stiegen in den Markt mit ein, sondern auch sogenannte Floristen. Die waren tatsächlich aber nicht auf den Privatbesitz der schönen Tulpen aus, sondern wollten nur das schnelle, große Geschäft machen. Und das gelang ihnen auch einige Jahre. Zum Höhepunkt des Tulpenwahnsinns war eine einzelne Tulpenzwiebel beinahe so viel wert wie ein Grachtenhaus in Amsterdam. Spannend, wie viel Geld damals in die Niederlande kam und wie es genutzt wurde, oder? Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt und auch etwas abenteuerlustig seid, kommt gern mal auf eine Innenstadt Fahrradtour mit!

1637 folgte dann der harte Crash des Tulpenmarktes. Die Preise waren in den vorherigen Jahren derartig in die Höhe getrieben worden, dass der Markt buchstäblich über sich hinausgewachsen war. In heutigen Tagen würde man wohl von einem „Hype“ sprechen – und so schnell wie dieser aufkam, war er auch wieder vorbei. Die sinkende Nachfrage führte also dazu, dass etliche Tulpenbesitzer Panik bekamen und daraufhin ihre Zwiebeln so schnell wie möglich verkaufen wollten. Der Markt brach vollkommen ein und die Zwiebeln wurden wieder zu dem, was sie eigentlich sind: simple, wenn auch nett anzusehende, Blumenzwiebeln.

Die wichtigsten Information zum Keukenhof

Wunderschön sind die Tulpen aber natürlich nach wie vor. Obwohl der Wahnsinn und das große Geschäft mit ihnen lange vorüber ist, bleibt ihre zarte Schönheit für Liebhaber weltweit erhalten. Deswegen kommen auch zahlreiche Besucher jährlich nach Keukenhof, um sie zu bestaunen.

Wo ist Keukenhof?

Keukenhof befindet sich in einem kleinen, ländlich gelegenen Örtchen namens Lisse (etwa 40km von Amsterdam entfernt) und ist super mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder speziell dafür vorgesehenen Bussen zu erreichen.

Wie komme ich dorthin?

Aus Amsterdam nehmt ihr am besten die öffentlichen Verkehrsmittel. Keukenhof bietet hier spezielle Kombitickets an, die sowohl den Eintritt als auch den Transport dorthin enthalten (z.B. von Amsterdam Rai mit Keukenhof Expressbus: 36,50€ insgesamt). Hier könnt ihr gern einfach mal auf der Seite schauen, was für euch am besten passt, und eure Route planen.

Wann sollte ich den Keukenhof besuchen?

Geöffnet sind die schönen Tulpenfelder vom 21. März – 12. Mai 2024. Ihr seid täglich von 08:00 – 19:30 willkommen.

Wie viel kostet das?

Erwachsense bezahlen online 19€ Eintritt, vor Ort ist es nochmal 2,50€ teurer – Tickets vorher besorgen lohnt sich also. Kinder bis 4 Jahre kommen übrigens umsonst rein.

Lohnt sich der Besuch?

Unbedingt! Die Tulpen im Keukenhof werden gehegt und gepflegt und jedes Jahr wieder in neuen Kunstwerken drapiert und gepflanzt. Wer ein Auge für Blumen hat, wird sich hier auf jeden Fall wohlfühlen. Aber auch für Pärchen und Familien, die spontan einen Ausflug mit ihrem Amsterdambesuch kombinieren wollen, lohnt sich ein Abstecher garantiert.

Amsterdamliebe-wave-icon
Amsterdamliebe-author
Amsterdamliebhaberin Shari <3